Montag, 16. November 2015

Einen Scheiß muss ich - Tommy Jaud - ★★

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Inhalt:

Wir alle wissen: Mangelnde Faulheit kann zu Burnout führen. Dennoch leiden immer mehr Menschen unter maßlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärts kommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? »Nein!«, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (›Vollidiot‹, ›Hummeldumm‹), »einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.« Fasziniert von amerikanischen Ratgeber-Büchern und gleichsam schwer irritiert vom wachsenden Trend des maßlosen Müssens, hat sich Comedy-Autor Tommy Jaud entschieden, selbst einen solchen Ratgeber zu schreiben. Da Jaud kein Amerikaner ist, hat er einfach einen erfunden: Sean Brummel. Dessen fiktiver Bestseller ›Do Whatever the Fuck You Want‹ ist jetzt auf Deutsch erschienen: ›Einen Scheiß muss ich. Das Manifest gegen das schlechte Gewissen‹. ›Einen Scheiß muss ich‹ ist kein Plädoyer für wurstigen Egoismus, sondern ein irrwitziger Befreiungsschlag gegen Bevormundung, Leistungswahn und Gemüseterrorismus.

   

Meine Meinung:

Schreibstil: Den Schreibstil fand ich insgesamt angenehm und abwechslungsreich. Lustig formuliert und locker. Dennoch konnte Tommy Jaud meinen Humor nicht komplett treffen.

Charaktere: Den Charakter Sean Brummel fand ich teilweise sympatisch und lustig, manchmal aber auch anstrengend und unverständlich. Insgesamt waren aber viele der Argumente leider an den Haaren herbei gezogen. Auch die (bisher oft von Jaud verwendete) negative Darstellung seiner Ex-Freundin war auf die Dauer sehr anstrengend. Auch wenn diese Darstellung zu seinem Abschluss mit dem alten und dem Beginn seines neuen Lebens passt. Insgesamt konnte man die Ratschläge von Sean aber gut mitverfolgen.

Inhalt: Inhaltlich bin ich sehr hin und hergerissen. Manche Kapitel oder Abschnitte haben mir gut gefallen, andere leider nicht. Alles war dabei.
Der Aufbau war leider häufig wiederholend und es wurde relativ gleich. Manche witzigen Passagen haben das aber wieder ausgeglichen.
Sean hat, um seine Aussagen zu unterstützen, viele sehr verrückte Argumente benutzt. Manche waren lustig, andere komplett unsinnig. Leider waren oft ganze Kapitel nicht so toll :/ Außerdem habe ich den Eindruck, dass man bereits lustig gelaunt sein muss um das Buch lustig zu finden.

Leseerlebnis: Während des Lesens musste ich mich des öfteren durchquälen und zum Lesen bringen, auch wenn der Lesefluss insgesamt sehr flüssig war.

Gestaltung: Die Gestaltung hat mir gut gefallen. Viele Fotos, hervorgehobener Titel und tolle Ideen machen das ganze Buch besonders. Auch der Aufbau der Kapitel war toll, besonders die Übersicht/Checkliste am Ende jedes Kapitels war schön.

 

Fazit:

Abschließend vergebe ich 2/5 Sternen, da mir das Cover, der Grundaufbau und manche Kapitel gut gefallen haben. Auch der Schreibstil war locker und flüssig. Dennoch ist für mich der Inhalt besonders wichtig und ich konnte mich nicht wirklich in Seans Humor wiederfinden und fand manche Kapitel schlecht bis mittelmäßig, es war also leider kein besonders tolles Leseerlebnis.

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